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Schnecken im Aquarium richtig füttern und pflegen

von | 29.09.2023 | Allgemein | 0 Kommentare

Schnecken – faszinierende Geschöpfe im Aquarium.

Sie sind sehr pflegeleicht, haben geringe Ansprüche an die Wasserwerte und lassen sich in den meisten Fällen gut vermehren. Besondere Gehäuseformen und Farben machen sie zu echten Hinguckern. Zudem ist eine Vergesellschaftung mit vielen anderen Tieren möglich. Aus diesen Gründen erhalten sie mittlerweile eine besondere Aufmerksamkeit. gerade in der Nano- und Garnelenaquaristik. Sie sind für Aufzuchtaquarien die beste Reinigungscrew, ohne für Jungfische eine Gefahr darzustellen. Aber auch für ein energiesparendes, kleines Aquarium sind sie die richtige Wahl. Für andere sind sie der Inbegriff einer Plage oder sie werden als reine Nützlinge gesehen, die Algen oder Futterreste beseitigen oder, wie die Turmdeckelschnecken, den Boden auflockern.. Wir sehen die Schnecken als wichtige Helfer im Aquarium. Genauso wie Fische und andere Aquarienbewohner benötigen sie bei der Fütterung, den Wasserwerten und der allgemeinen Pflege bestimmte Rahmenbedingungen. Auch wenn fast alle Schnecken mit dem zurechtkommen was sie finden ist gerade bei der Ernährung darauf zu achten das sie ausreichend Kalzium zum Aufbau der Gehäuse erhalten.

Die richtige Ernährung

Calcium Snail Sticks sind ein Alleinfutter für Aquarienschnecken. Ein ausgewogener Kalziumgehalt und ein hoher Anteil an Vitaminen und Omega-3-Fettsäuren fördern das Wachstum und die Bildung von kräftigen Gehäusen. Gerne nehmen die Tiere auch Fischfutter, kleine Stückchen Salatgurke oder Karotte oder z.B. getrocknete Brennnessel. Über die Futtermenge lässt sich in den meisten Fällen auch die Vermehrung steuern. Je höher das Angebot an Nahrung ist, um so mehr Jungtiere sind zu erwarten. Bei starker Überfütterung kann es daher zu Massenvermehrungen kommen, also die Futtermengen immer im Blick behalten.

Die richtige Pflege

Für die Haltung der Schnecken eignen sich gut bepflanzte Behälter ab 2-3 Liter Inhalt, lediglich die Yoda- Schnecken benötigen größere Wasservolumen ab 10-20 Liter oder zumindest die Möglichkeit sie umzusetzen.  Der Bodengrund darf nicht scharfkantig sein, für Turmdeckelschnecken sind Sand oder feiner Kies wichtig zum Eingraben. Hölzer, Steine oder andere Deko bilden Oberflächen zu herumkriechen, werden abgeweidet und dienen auch als Versteckplätze. Bei offenen Aquarien bitte darauf achten das die Tiere nicht herauskriechen, ggf. müssen sie abgedeckt werden.

Vergesellschaftung

Grundsätzlich eignen sich alle oben genannten Schnecken zur Vergesellschaftung mit Urzeitkrebsen, Zwerggarnelen und friedlichen Fischen. Kugelfische, einige Schmerlen und Krebse oder Krabben scheiden als Mitbewohner aus. Zu neugierige Fische stören die Schnecken permanent. Sie ziehen sich dann in ihr Haus zurück und kommen kaum noch ans Futter,  sie sollten dann getrennt werden. Zwergflusskrebse lassen, wenn sie gut gefüttert sind, die Schnecken in Ruhe, aber das ist leider nicht garantiert. Verschiedene Schneckenarten lassen sich gut kombinieren, bei der Vergesellschaftung unterschiedlicher Farbformen einer Art, kann es allerdings in der Nachzucht zu Vermischungen kommen.

width= Genoppte Turmdeckelschnecken, Taberia granifera width= width= Spitzschlammschnecke Yoda Schnecke

Alle aus eigener Zucht- unsere Schneckenarten

Malaiische Turmdeckelschnecken, kurz TDS genannt, Melanoides tuberculatus, sind meist im weichen Bodengrund verborgen. Dort fressen sie Futter- und Pflanzenreste. Sie reagieren sehr schnell auf Futtertabletten und andere Trockenfuttersorten und kommen dann aus dem Bodengrund gekrochen. Es ist teilweise Erstaunlich, wie hoch die Populationsdichte werden kann. Die Tiere bekommen lebende Jungtiere und können bis zu 3cm lang werden. An die Wasserwerte stellen sie keine großen Ansprüche, weiches und hartes Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5 und 8, eine Temperatur von 18-30°C sind für die Haltung in Ordnung. Wir bieten auch eine Brackwasservariante diese Art an, die wir zusammen mit den Roten Hawaii- Garnelen, Halocaridina rubra, züchten. Genoppte Turmdeckelschnecken, Taberia granifera, gerne auch als „Nöppi“ bezeichnet, unterscheiden sich von der Malaiischen Turmdeckelschnecke durch ihre Gehäuseform.  Sie sind kompakter gebaut und weisen zusätzlich dornenartige Strukturen auf, die sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Auch sie graben sich gerne ein, sitzen aber auch häufig an der Unterseite von Hölzern oder anderer Deko.  Weiches und hartes Wasser mit einem pH-Wert zwischen 5 und 8, eine Temperatur von 18-30°C sind als Wasserwerte geeignet. Durch ihr kräftiges Gehäuse und die etwas verstecktere Lebensweise sind sie auch sehr gut für Aquarien mit größeren Fischen wie z.B. Buntbarschen geeignet. Posthornschnecken, abgekürzt PHS, Planorbella duryi, sind die kleinen Farbwunder unter den Schnecken. Neben der braun marmorierten Naturform gibt sie in verschiedenen Zuchtformen wie blau, rosa, orange und rot. Sie sind leicht zu züchten und legen regelmäßig Eier auf den Scheiben oder der Dekoration ab. Das Gehäuse kann bis zu 2cm Durchmesser erreichen. Die Tiere fühlen sich bei Temperaturen zwischen 10 und 28°C und pH-Werten zwischen 5,5 und 9 wohl. Sie fressen gerne Algen und sammeln sich schnell an Futterstellen. Blasenschnecken, Physa/ Physella, kommen meist durch den Kauf von neuen Pflanzen in das Aquarium. Sie werden nur 10mm lang, können sich stark vermehren und ernähren sich von zerfallenen Pflanzen und Trokenfutterresten. Temperaturen zwischen 5 und 30°C bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 8,5 sind für diese Tiere richtig. Aufgrund ihrer starken Vermehrung werden sie oft als Kuglfischfutter angeboten. Spitzschlammschnecken, Lymnaea stagnalis, sind vor allem aus dem Gartenteich bekannt, hier werden sie sehr dunkel und bis zu 7cm lang. Die deutlich kleiner bleibende Aquarienform wird, Aufgrund ihrer dreieckigen Fühler, liebevoll Yoda- Schnecke genannt. Sie bleiben viel kleiner, meist nur bis zu 3cm, das Gehäuse ist heller, leicht durchscheinend. Die Yoda Schnecken ernähren sich von abgestorbenen Pflanzen, nehmen bei Nahrungsmangel aber auch weiche Pflanzen zu sich z. B. Wasserlinsen. Sie fressen gerne Algen, Futtergranulate, -sticks und -tabletten auf pflanzlicher Basis, Laub, Zucchinischeiben und getrocknete Brennnessel. Gelegentlich fressen sie die Gelege anderer Schnecken und auch Hydra wird z.T. aufgenommen. Die Tiere sind Zwitter und legen die Eier in gallertartigen, bandförmigen Gelegen ab. Der pH- Wert sollte zwischen 6,5 und 9 liegen, die Temperatur zwischen 10- und 28°C.

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Carsten Zupp

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