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Planarien im Aquarium – die Bekämpfung

von | 01.09.2025 | Aquaristik-Tipps | 0 Kommentare

Planarien sind lästige Bewohner von Aquarien, da sie Fischlaich fressen aber auch Wirbellosen-Tieren gefährlich werden können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Planarien zu bekämpfen. Dabei ist zu überlegen, ob man alle Tiere restlos entfernen oder sie nur merklich reduzieren will. Außerdem ist zu bedenken, welche Aquarienbewohner außer den Würmern noch getötet werden könnten.

  • Namen: Planarien, Scheibenwürmer, Strudelwürmer, Plattwürmer und Turbellarien
  • Aussehen: Ein Weiß bis Rosa länglicher Körper (bis 15 mm lang) mit einem dreieckigem Kopf
  • Vermehrung: Durch Eier, welche resistent sind gegenüber Frost, Trockenheit und höheren Temperaturen
  • Futter: Fischeier, kleine Fischbrut, frisch gehäutete Garnelen, Krebse, verendete Tiere, Frostfutter, Artemia
  • Einschleppung: Durch Pflanzen, Tiere und Wasser aus anderen Aquarien oder durch Frostfutter, welches Eier enthält
  • Planarien am fressen


Aas fressende Planarien, (c) Uwe Matzantke, www.planarien-falle.de

Bekämpfungsmaßnahmen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Planarien zu bekämpfen. Dabei ist zu überlegen, ob man alle Tiere restlos entfernen oder sie nur merklich reduzieren will. Außerdem ist zu bedenken, welche Aquarienbewohner außer den Würmern noch getötet werden könnten.

1. Absammeln

Die an der Scheibe kriechenden Tiere werden mit dem Finger abgestreift. Die Tiere dabei nicht zerquetschen, denn dann entwickeln sich aus den kleinen Resten wieder kräftige Planarien!

2. Einsatz von Feindfischen

Makropoden und Zwergfadenfische fressen Planarien. Währenddessen alle anderen Aquarienbewohner umsetzten und die Fische nicht zusätzlich füttern. (Nur wenn die Fische bereits vorhanden sind. Keine Fische kaufen um Planarien zu bekämpfen.)


Planarienfressende Makropode

3. Hitze

Abkochen des Bodengrundes, des Filtersubstrats und der Einrichtungsgegenstände. Die Methode ist nur für leblose Einrichtungsgegenstände tauglich.

4. Mineralwasser

Pflanzen für 30 min in Mineralwasser geben, da die Planarien kein saures Milieu (< pH 4) vertragen. Die Pflanzen danach sorfältig abwaschen um die Eier zu entfernen.

5. Planarienköder

Man nimmt Fleisch (mageres, rohes, ungewürztes Rind oder Muschel) als Köder und baut sich eine Planarienfalle, wie hier beschrieben, selber oder kauft sich einen Schneckenfalle. Die Scheckenfalle darf nicht bei Harnischwelsen verwendet werden. Es ist ratsam die Fallen bei ausgeschalteter Beleuchtung zu nutzen, da die Planarien dann aktiver sind.
Nach 30 bis 60 Minuten kann man das Döschen entfernen, die Turbellarien vom Fleisch waschen und den Köder neu auslegen.

6. „Chemische Keule“

Spezielle aquaristische Medikamente gegen Scheibenwürmer sollte man normalerweise nicht anwenden. Sie enthalten meist als Hauptwirkstoff Kupfer in irgendeiner Form. Kupfer schädigt oder tötet Fische, Wirbellose und Bakterien.

Flubenol

  • -> Flubendazol als Wirkstoff
  • -> bei zu hoher Dosierung giftig für Schnecken
  • -> wiederholte Anwendung nach 2-3 Wochen um die frisch geschlüpften Planarien zu töten

Panacur

  • -> Fenbendazol als Wirkstoff
  • -> Wurmmittel für Katzen und Hunde
  • -> Dosierung: 1/4 Tablette auf 100 Liter
  • -> mit Wasser im Becher zerdrücken und ins Wasser geben
  • -> auch wirksam gegen Hydra

Auf Grund der vielen toten Biomasse muss täglich ein Viertel des Wassers gewechselt werden und das Medikament nachdosiert werden. Problematisch ist nur, dass die Medikamente verschreibungspflichtig sind und sie nur über einen Tierarzt zubekommen sind.

Alles in allem…
… gibt es keinen „Königsweg“ für die Bekämpfung von Planarien. Man muss genau abwägen, welche Methoden man wählt oder miteinander kombiniert.
Aber vielleicht hat mein Beitrag ja etwas Licht ins „Planariendunkel“ gebracht. Dennoch wünsche ich Dir, dass Du von dieser Plage verschont bleibst.

Schlagwörter: Bekämpfung | Planarien

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Kai A. Quante

Kai A. Quante

Kai A. Quante ist seit Kinderzeiten Aquarianer. Im harten Wasser wurden zu Jungendtagen Lebendgebärende wie Segelkärpflinge, Black Mollies und Platies gezogen. Mit Umzug nach Braunschweig, mit seinem weichen Wasser, vermehrten sich die Aquarien auf inzwischen etwa 60 bis 80 mit 1,5 bis 180 Litern Volumen mit meist kleinen Fisch- und Wirbellosen-Arten, die sich in den Becken tummeln. Gezüchtet wurden früher diverse Harnisch- und Panzerwelse, Zwergbuntbarsche, Labyrinther und Salmler. Durch die Begeisterung für Wirbellose wurden Anfang der 1990er bereits Bienengarnelen gezüchtet, bald kamen Marmorkrebse und Ringelhandgarnelen als Grundlage für die Zucht diverser Krebs-, Garnelen- und Krabbenarten. Urzeitkrebse faszinieren seit Yps-Zeiten in der Jugend und sind ständige Begleiter. Sie bevölkern nun zwischen 20 und 40 Becken. Seit 2015 hat er mit AQ4Aquaristik eine eigene Marke für aquaristische Produkte im Bereich Urzeitkrebse, Futter und aquaristische Produkte.