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Brackwasseraquarium einrichten – für Halocaridina rubra

von | 23.10.2017 | Garnelen | 12 Kommentare

Wer Tiere aus Gewässern mit Brackwasser, wie die Halocaridina rubra, bei sich zu Hause halten  möchte, muss bei der erfolgreichen Gestaltung seines Aquariums ein paar Kleinigkeiten beachten. In diesem Blogbeitrag haben wir einige Tipps und Erfahrungen für Dich zusammengestellt.

Das richtige Wasser

Unter Brackwasser versteht man See- oder Meerwasser mit einem Salzgehalt von 0,1 % bis 1 %, teilweise auch bis 3 %. Das bedeutet etwa 10 bis 300 g Salz auf 10 Liter Wasser. Wasser mit geringerem Salzgehalt heißt Süßwasser, Wasser mit höherem Salzgehalt Salzwasser. Als Ausgangswasser für das Brackwasseraquarien eignen sich destilliertes Wasser, Osmosewasser und Regenwasser, aber auch weiches Leitungswasser. Dem Wasser wird für die Halocaridina rubra oder andere Brackwassertiere noch die passende Menge an Salz zugegeben, also etwa 100 bis 150 g Salz auf 10 Liter Wasser.

Den Salzgehalt misst man am einfachsten mit einem Aräometer. Abhängig von der Temperatur wird die Dichte angezeigt und liegt für unser Brackwasser bei etwa 1.005 bis 1.012.

Natürlich werden Garnelen nicht in ein frisch angemischtes Wasser gesetzt. Das Wasser sollte einige Tage „ruhen“, eh es verwendet wird. Selbstverständlich kann man bei einem laufenden Becken etwas Wasser wechseln oder verdunstetes Wasser auffüllen, dann aber ohne Salz. Aber größere Wasseranteile bitte erst stehen lassen und gelegentlich umrühren. Frische Brackwasseraquarien lässt man genauso einige Zeit einlaufen, wie man das auch im Süßwasser macht.

Der passende Bodengrund

Als Bodengrund für ein Brackwasseraquarium kann man fast jeden neutralen oder kalkhaltigen Bodengrund nehmen. Dazu gehören zum Beispiel Korallenbruch, Sand oder feiner Kies. Auf keinen Fall sollte man den in der Süßwasseraquaristik üblichen „Soil“ Boden nehmen da dieser im Brackwasser nur gammeln würden.

Um den Bodengrund locker zu halten und einen Verwerter für Futterreste zu haben, kannst Du Brackwasser Turmdeckelschnecken (Melanoides tuberculatus) einsetzen.

Die spärliche Bepflanzung

Die Bepflanzung von Brackwasseraquarien gestaltet sich ein wenig schwieriger, da der Salzgehalt des Wasser für Süßwasserpflanzen zu hoch und für Meerwasserpflanzen zu gering ist. Jedoch braucht man für Halocaridina rubra keine Pflanzen im Aquarium.

Wer trotzdem einige Pflanzen haben möchte kann es nach kurzer Gewöhnung mit Drahtalgen, Meersalat oder manchen Rotalgen versuchen. Auf den Steinen werden sich mit der Zeit auch die passenden Algen ansiedeln. Das kannst und solltest Du schön finden.

Die Technik

Bei Filtern und Heizungen, die Du für Deine Tiere im Brackwasser benötigst, musst Du besonders darauf achten, dass die Geräte auch für Meerwasser geeignet sind. Denn ansonsten gehen die Filter und Heizungen schnell kaputt, da sie durch das Salz im Wasser beschädigt werden. Als Filter kann man zum Beispiel einen Hamburger-Mattenfilter, Motorinnenfilter mit einem Schwamm oder einen Lufthebefilter verwenden. Bei der Auswahl eines Filters sollte man immer drauf achten, dass auch die kleinsten Tiere nicht davon aufgesogen werden können. Das Stichwort hierbei lautet Garnelensicher.

An die Beleuchtung werden keine großen Ansprüche gestellt. Es sollte jedoch darauf zu achten sein, dass sich weiterhin Algen im Aquarium bilden können.

Die Dekoration

Als Einrichtungsgegenstände kann alles verwendet werden, was mit dem Salzgehalt im Wasser klar kommt. Für die Einrichtung von einem Aquarium für Halocaridina rubra sind zum Beispiel Lava- oder Spaghetti-Steine zu empfehlen, da diese gute Versteck- und Klettermöglichkeiten bieten und den Gegebenheiten an ihrem Fundort ähneln.

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12 Kommentare

  1. Robert

    Moosbälle a.k.a. Marimo (Aegagropila linnaei) vertragen brackwasser nicht nur, sondern wachsen sogar etwas schneller darin, und nelchen lieben die dinger, bzw was darauf wächst. man kan sie mit ewas styropor und/oder schnur „schweben“ lassen, und „fitzelweise“ aufgeklebte Fragmente wachsen mit der Zeit zu wunderschönen Teppichen zusammen.

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  2. Osmo

    Hallo,
    danke für die hilfreichen Tipps! Das Wasser vor dem Wechsel einige Tage ruhen zu lassen, ist ein guter Hinweis. Und dieses wird dann nach und nach in das Becken gegeben während altes Wasser herausgenommen wird?
    Viele Grüße!

    Antworten
    • Kai A. Quante

      Erst das alte raus, dann das neue rein. Viel Spaß!

      Antworten
  3. Marco Pouget

    Hallo, gibt es auch andere Tiere außer den Schnecken zum vergesellschaften?

    Antworten
    • Kai A. Quante

      Rennschnecken wären potentiell auch möglich. Setzt Du brackwassertaugliche, kleine Fische, wie z.B. Pseudomugil cyanodorsalis (Blaurücken-Blauauge) ein, sind keine Babygarnelen mehr zu erwarten, da sie im Freiwasser schwimmen und dann gefressen werden.

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  4. Bei

    Hallo.
    Brauch ich wie beim Süßwasser Aquarium auch hier beim Brackwasser Bakterien, welche man mit Zusatz Bakterien Eingabe beschleunigen kann? Ich wollte Sicherheitshalber

    Antworten
    • Kai A. Quante

      Kann man machen. Wenn „lebender“ Brackwasserbodengrund oder Pflanzen mit eingebracht werden, ist das nicht notwendig, da die Garnelen wenig fressen und wenig gefüttert werden. Daher kann sich die Bakterienfauna langsam aufbauen.

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  5. Aquarium bepflanzen

    Danke für diese Erläuterungen zum Thema. Vor allem die Frage, wie man ein Aquarium bepflanzen kann, welches Brackwasser hält, hat mich ebenfalls vor einiger Zeit umgetrieben.

    Antworten
    • Ralf

      In meinem 8,5 Liter fassenden Kugelaquarium befinden sich ein Steinaufbau aus Seiryu Ryuoh Steinen (Minilandschaft) und ganz normale, kleinblättrige, grünen Mini-Dekopflanzen aus Kunststoff (gibt es in kleinen Töpfen im Deko-Shops). Als Bodengrund verwende ich eine Mischung aus feinem Basaltsand und -splitt. Unter dem Badengrund befindet sich eine Montageplatte aus Acylglas, in die ich sehr viele 5-8mm große Löcher gebohrt habe. An versteckten Stellen habe ich in die unteren Steine Löcher gebohrt, so dass ich sie mit Kabelbindern auf der Bodenplatte befestigen konnte. Der weitere Steinaufbau erfolgte dann mit Heißkleber. Die Kunstpflanzen habe ich bündelweise in die einzelne Löcher der Bodenplatte gesteckt und dann ebenfalls mit Heißkleber eingeklebt. Nichts fällt durcheinander oder schwimmt auf. Die kleinblättrigen Kunststoffpflanzen überziehen sich mit der Zeit mit einem feinen, unsichtbaren Biofilm und sind eine sehr gute Nahrungsquelle für die Roten Hawaii-Garnelen.

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      • Carsten Zupp

        Hallo Ralf,
        schön das es gut klappt. weiterhin viel Spaß mit den Garnelen.
        Gruß
        Team AQ4Aquaristik

        Antworten
  6. Franziska

    Hallo.
    Ich habe eine Frage zum Salz.
    Welches Salz ist am besten zum Anmischen von Brackwasser geeignet?
    Wir haben das Classic Meersalz/Sea salt von Tropic Marin.
    Allerdings hat es schon etwas Feuchtigkeit angezogen und klumpt etwas. Auch könnte Staub reingekommen sein.
    Ist das ein Problem?
    Beim Ansetzen gibt es immer so kleine Partikel, die am Boden liegen bleiben und sich nicht auflösen. Was ist das?
    Könnte das Salz zu alt sein? Oder braucht es eventuell eine höhere Temperatur zum Auflösen?
    Welches Wasser ist am besten geeignet? Unser Leitungswasser ist eher hart. Deshalb nehmen wir reines Osmosewasser.
    Wir haben nur Brackwasser Garnelen im Becken.
    Wir würden uns sehr freuen über eine Antwort

    Antworten
    • Carsten Zupp

      Moin. Klumpen und ein wenig Staub ist kein Problem. Das Meersalz sollte gehen. Partikel dürften Mineralien oder Kalk sein, was sich erst langsam löst. Wird haben recht weiches Leitungswasser, was wir nehmen. Für die Halocaridina rubra dürfte das egal sein. Sollte allerdings abgestanden sein.

      Antworten

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Kai A. Quante

Kai A. Quante

Kai A. Quante ist seit Kinderzeiten Aquarianer. Im harten Wasser wurden zu Jungendtagen Lebendgebärende wie Segelkärpflinge, Black Mollies und Platies gezogen. Mit Umzug nach Braunschweig, mit seinem weichen Wasser, vermehrten sich die Aquarien auf inzwischen etwa 60 bis 80 mit 1,5 bis 180 Litern Volumen mit meist kleinen Fisch- und Wirbellosen-Arten, die sich in den Becken tummeln. Gezüchtet wurden früher diverse Harnisch- und Panzerwelse, Zwergbuntbarsche, Labyrinther und Salmler. Durch die Begeisterung für Wirbellose wurden Anfang der 1990er bereits Bienengarnelen gezüchtet, bald kamen Marmorkrebse und Ringelhandgarnelen als Grundlage für die Zucht diverser Krebs-, Garnelen- und Krabbenarten. Urzeitkrebse faszinieren seit Yps-Zeiten in der Jugend und sind ständige Begleiter. Sie bevölkern nun zwischen 20 und 40 Becken. Seit 2015 hat er mit AQ4Aquaristik eine eigene Marke für aquaristische Produkte im Bereich Urzeitkrebse, Futter und aquaristische Produkte.